Funktionsanalyse

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Kopf-, Nacken- und Gesichtsschmerzen zählen zu den am häufigsten von Schmerzen betroffenen Körperregionen. Etwa 70% der Deutschen kennen solche Beschwerden aus eigener Erfahrung. Oftmals dauern sie über Jahre an, weil eine organische Ursache oder akute Erkrankung nicht festgestellt werden kann.
Oft sind solche Schmerzgeschehen Folge einer Funktionsstörung des Kiefergelenks und dem dazu gehörigen Kauorgan. Der Kauapparat ist ein sehr sensibles System. Kau- und Rückenmuskulatur sind miteinander verschaltet und beeinflussen sich gegenseitig.
Neben Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen können Funktionsstörungen eine Vielzahl anderer Symptome verursachen. Dazu gehören u.a. Tinnitus, Schwindel und Sehstörungen, Übermüdung und Konzentrationsschwäche, Bewegungseinschränkungen im Bereich der Halswirbelsäule, Schluckbeschwerden sowie nächtliches Zähnepressen und -knirschen.
Ziel der funktionsanalytischen Diagnostik ist, zu ermitteln, welche Faktoren die Beschwerden auslösen und wie stark jeder einzelne Faktor für das Krankheitsgeschehen verantwortlich ist. Nach einer ausführlichen Anamnese wird dabei zunächst das Zusammenwirken von Zähnen, Kiefer, Muskulatur und Kiefergelenk untersucht. An diese klinische oder manuelle schließt sich die sog. instrumentelle Funktionsanalyse an. Hierbei werden zunächst die Kiefergelenke exakt vermessen. Mit einem speziellen Aufzeichnungsgerät, dem sogenannten Axiograph, lassen sich die Gelenkpositionen und Bewegungsbahnen des Unterkiefers genau analysieren.
Dann werden die Messwerte in einen Kausimulator, den sog. Artikulator, übertragen. Der Kiefer wird damit quasi nach außen verlagert. Die Lage der Zähne und Kiefer zueinander kann im Modell beliebig oft analysiert und verändert werden, bis die optimale Situation erreicht ist. Erst dann werden die notwendigen Arbeiten im Mund des Patienten durchgeführt.
Eine solche Analyse sollte immer durchgeführt werden, wenn die Lage der Kiefer zueinander und damit die Lage der Kiefergelenke verändert wird.